Juli 2011: Die Hugo-Schultz-Schule erhält das Gütesiegel „Individuelle Förderung"

Vor einem Jahr hat sich die Hugo-Schultz-Schule um das Gütesiegel „Individuelle Förderung" beworben, mit dem Schulen ausgezeichnet werden, die sich in besonders gelingender Weise um die individuelle Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler kümmern.

Im Anschluss an die formale Bewerbung erhielt die Schule den Termin für den Besuch einer von der Landesregierung beauftragten Jury, die im Rahmen eines mehrstündigen Audits dem schulischen Konzept individueller Förderung und insbesondere dessen Verankerung im Schulalltag „auf den Zahn fühlte". Im September war diese Jury in der Hugo-Schultz-Schule und hat sich von einem Lehrerteam sämtliche „Bausteine" des Förderkonzepts unserer Schule präsentieren und erläutern lassen.

Es ist gelungen, den Jurymitgliedern Einsicht zu geben in sämtliche Details und Facetten individueller Förderung in der Hugo-Schultz-Schule und vor allen Dingen überzeugend darzulegen, dass unsere schulische Arbeit in dieser Hinsicht beispielgebend und vorbildhaft ist: nun haben wir dafür im Juli 2011 das Gütesiegel erhalten!. Dies ist nicht nur das Ergebnis hervorragender pädagogischer Leistung, sondern ganz einfach ein toller Erfolg und ein Aushängeschild für die Hugo-Schultz-Schule!

 

Die „Bausteine" individueller Förderung

Die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler wird es vor allen Dingen interessieren, wie Kinder und Jugendliche vom Förderkonzept der Hugo-Schultz-Schule profitieren können. Anhand von sieben unserer „Bausteine" soll dies in groben Zügen erläutert werden:

1. Die LernGmbH „Fun to teach" ist ein Zusammenschluss von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 9, die sich auf die Fahne geschrieben haben, Grundschulkindern der vierten Klassen unseres Einzugsbereichs den Übergang in die Hugo-Schultz-Schule zu erleichtern.

Gemeinsam mit ihrem Pädagogiklehrer, der selbst Erfahrungen als Grundschullehrer hat, haben sie ein Konzept entwickelt, das in der Lage ist, noch vorhandene Lücken zu schließen, um – in enger Zusammenarbeit mit den abgebenden Grundschullehrkräften – für eine „weiche Landung" in der fünften Klasse und damit für einen guten Start bei uns zu sorgen!

Einmal wöchentlich kommen die Viertklässler im zweiten Halbjahr nachmittags in die Hugo-Schultz-Schule, um in einer komfortablen Betreuungssituation kleinere oder größere Defizite in den Bereichen Sprache und Mathematik aufzuarbeiten.

Mit Hilfe einer Online-Diagnose in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden zu Beginn der fünften Klasse die individuellen Lernvoraussetzungen jeder Schülerin/jedes Schülers ermittelt. Auf dieser Basis werden für jede und jeden individuelle Fördermappen erstellt, an denen im Förderunterricht Deutsch, Mathematik und Englisch in drei Unterrichtsstunden pro Woche im ersten Halbjahr in der Klasse gearbeitet wird.

Im zweiten Halbjahr wird in der sogenannten „Förderschiene" der Klassenverband aufgelöst. Die Lehrkräfte der Hauptfächer verständigen sich in einer ersten Förderkonferenz über die Zusammensetzung der Fünftklässler in leistungshomogeneren Gruppen, die im Förderunterricht Deutsch, Mathematik und Englisch gezielt gefördert und gefordert werden: „Fordern und fördern in Kleingruppen – so lautet das Motto auch im Förderunterricht der Jahrgangsstufe 6.

In den Klassen 7 und 8 gibt es für alle Schülerinnen und Schüler eine wiederum jeweils parallel im Stundenplan verankerte „Lernzeit". Die Lernzeit findet zweimal wöchentlich statt. Hier besteht die Möglichkeit, für die Klassenarbeitsfächer Unterricht eigenverantwortlich vor- bzw. nachzubereiten. Die Fachlehrkräfte stellen die schriftlichen Aufgaben, die – falls die Lernzeit nicht ausreicht – in die Hausaufgabe verlagert werden müssen. Außerdem bieten die Lerntipps der Checklisten vor Klassenarbeiten ein regelmäßiges Betätigungsfeld für die Lernzeit.

Mit den sogenannten „Blauen Briefen", die in diesem Schuljahr die Eltern in der Woche vom 9. Mai erreichen werden, versenden wir ebenso die Nachricht über die Zuteilung Ihres Kindes zu einem sogenannten „Rettungskurs" in einem der drei Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch. Wir gehen davon aus, dass eine nicht ausreichende Leistung in einem dieser Fächer und vor allem die darin zum Ausdruck kommenden Lücken bezüglich des Lernstoffs nicht ohne weiteres in eigener Verantwortung geschlossen werden können. In der Konsequenz organisieren wir in der Lernzeitschiene 7 und 8 die Gruppenzusammensetzung so, dass diejenigen Schülerinnen und Schüler, die gemahnt werden mussten, in besonders kleinen Gruppen für den Rest des Schuljahres von einem Fachlehrer gecoacht werden.

In den Jahrgangsstufen 9 und 10 findet die individuelle Förderung unserer Schülerinnen und Schüler losgelöst vom Gedanken an ein Bestehen in Klassenarbeitsfächern statt. Vielmehr möchten wir ihren Horizont erweitern im Hinblick auf die Zeit nach dem Realschulabschluss. Im Folgenden finden sich für diese beiden Jahrgangsstufen sowohl das „Motto" des jeweiligen Förderschwerpunkts als auch die Arbeitsbereiche, denen man sich zuordnen kann:

Jahrgangsstufe 9: „Besondere Begabungen fördern"

- 3. Fremdsprache: Spanisch, erstes Lernjahr ( mit Option der Fortführung in Klasse 10 )

- Pädagogik: Lerntutorenausbildung „Fun to teach"

- Informatik: Microsoft-Office-Zertifikatskurs

- Naturwissenschaften: Elektronik, Physik im Automotor, Radioaktivität

- Sport: Zertifikatskurs „Rettungsschwimmen"
  (ermöglicht Bewerbungen bei Feuerwehr, Polizei, …)

Jahrgangsstufe 10: „Übergänge gestalten"

- Deutsch: Fit für die gymnasiale Oberstufe

- Mathematik: Vorbereitung auf die Oberstufe

- Englisch: Vorbereitung auf die Oberstufe;

   Business-Englisch

- Sport: Sportlich fit für das Berufsleben

- Informatik: Web-Design

- Kunst: Gestaltung

 

Ein weiterer „Baustein" individueller Förderung sind die Checklisten zur Selbsteinschätzung vor und die Rückgabeformate nach jeder Klassenarbeit.

Um einen Beitrag zu leisten zum besseren Abschneiden unserer Schülerinnen und Schüler bei Klassenarbeiten, legen wir die Kompetenzerwartungen ca. 10 Tage vor einer Klassenarbeit im Einzelnen offen. Der Schüler/die Schülerin schätzt die eigene Kompetenz in jedem Bereich auf einer Skala eigenständig ein und erhält darüber hinaus auf der Checkliste Lerntipps zur Erarbeitung jeder einzelnen Kompetenz.

Das so genannte Rückgabeformat legt dann im Anschluss an die Klassenarbeit dar, an welcher Stelle Selbsteinschätzung und Realität konform gehen oder auch noch mehr oder weniger differieren. In dem Aufgabenbereich der Klassenarbeit, in dem man noch wenig Punkte erhalten konnte, hat die Vorbereitung noch nicht gereicht: man wird sich die Lerntipps noch einmal vornehmen müssen!