Eine kleine Geschichte zur Befruchtung - Biologie Klasse 7 / Frau Karwatzki / Text von Estelle Zeggel

 

Die Story von Lucky Lou dem glücklichsten

Kirschbaum der Welt

Bestäubung, Befruchtung, Samen / Kirschkernentwicklung, Vogeltransport, neue Kirschbäume.

 

Es war einmal ein alter, großer, schöner Kirschbaum. Er hatte über 700 schöne, knackig rote Kirschen. Die Sonne schien und es war sehr warm.
Die Kirschen hingen an dem Baum und wünschten sich so sehr, das sie jemand abpflücken, sie essen und ihren wohl behüteten Kern ins Weite werfen würde wo er sich dann entwickeln könnte!

Um die Mittagszeit flogen viele ausgehungerte Vögel um den Baum herum und schnappten sich nach und nach einige Kirschen. Sie flogen damit fort. Eine Vogeldame Namens Jean hatte sich eine schöne Kirsche Namens „Rotbäckchen" geschnappt und setzte sich damit auf einen Wegweiser.
Sie aß die Kirsche und fünf Stunden später flog die Vogeldame über ein Erdbeerfeld hinweg. Man sah von Weitem, wie es tropfte und „pfurzzz" war der Kern samt Kacke auf die Erde gefallen. Nach viel Sonne und Regen brach aus dem Kern ein Pflänzchen heraus. Nach rund fünfzehn Jahren war aus dem kleinen Pflänzchen ein prächtiger Kirschbaum gewachsen.

Es war der selbe Tag wie vor genau fünfzehn Jahren. Das Wetter war wieder angenehm warm und einige Vögel flogen um den Baum herum, der sich gerade mit zwei Zwillingskirschen unterhielt bis ein Vogel dazwischenquatschte: „ Krääh, ´allo, wie ´eht´s?"

„Ganz gut!", antworteten ihm die Zwillingskirschen. „Wir diskutieren nur gerade, wie Lucky Lou entstanden ist! Ob es vielleicht etwas mit dem Wetter zu tun hat und …..."

„Ah, ich verstehe!, sagte der Vogel, „Passt gut auf, als erstes müsst ich wissen, wer „Lucky Lou" überhaupt ist?"

„Ich bin Lucky Lou", sagte der Baum auf dem der Vogel saß und schaute ihn etwas verlegen an.

„Oh, salut madame", sagte der Vogel und machte einen Knicks. „Mein Name ist Péar und wird

P – e mit einem Stich – a – r ausgesprochen! Was macht so ein entzückender junger Baum hier draußen so ganz allein?"

„Aber ich bin doch gar nicht allein."

„Qui!!!", machte es, und über 700 kleine, niedliche Kirschen schauten ihn verwundert an.

Eine etwas ältere, schon fast verfaulte Kirsche sagte ernst: "Erstens!, sie kann doch gar nicht laufen. Zweitens!, sie ist NICHT alleine. Und Drittens! Natürlich hat es etwas mit dem Wetter zu tun! Mensch, wie oft soll ich das denn noch sagen, bin ich blöd, oder was?"

„Wisst ihr was, ich erkläre euch das ganze", sagte der Vogel mit erhobener Stimme. „Ihr seht doch die Blüten, die am Baum so schön blühen."

„Die bunten Dinger da?" , fragte Lucky Lou, „sie sind meine ganze Pracht!"

„Ach ja, und was sind wir dann für dich?", meckerten die Kirschen von hier und da.

„Mein ganzer Stolz natürlich!"

„Ooohhch, das kann ja noch heiter werden.", meckerte die alte Kirsche.

„Halt die Klappe, ich verstehe doch kein Wort!", krakelte eine andere Kirsche.

Der ganze Baum, samt den anderen Vögeln hörte jetzt gespannt zu.

„Ja, schon gut.", antwortete die alte Kirsche.

„Psssst", machte es im Chor.

Jetzt war die alte Kirsche endgültig beleidigt und hielt die Klappe. Mit einem „Phhööö" drehte er der Gesellschaft den Rücken.

„Was ist jetzt mit den Blüten?", fragte Lucky Lou.

„Ach ja. Also wenn Wind kommt, dann kann es schon einmal passieren, das so ein Staubbeutel aufplatzt und vom Wind fort getrieben wird. Stellt euch jetzt mal andere hübsche Blüten vor. Sie alle haben einen Stempel, der aus einer Narbe, dem Griffel und einem Fruchtknoten besteht. Den Fruchtknoten könnt ihr nicht sehen, da er von den Kelchblättern verdeckt ist. Wenn die männlichen Pollenkörner dann durch die Luft fliegen, können sie bei einer anderen Pflanze an der Narbe hängen bleiben. Diesen Vorgang nennt man auch Bestäubung."

„Wow, ist ja cool! Ist der Wind der einzige, der die Pollen woanders hinbringt?", fragte eine ganz kleine Kirsche.

„Nein", antwortete Péar „es können auch Insekten tun. Bei denen bleiben die Pollenkörner dann an ihren Beinen oder am Körper kleben. Um sich dann den Nektar zu holen, bleiben die Pollen dann an der Narbe kleben. Ihr müsst nämlich wissen, das die Narbe sehr klebrig ist!"

„Humbug!", sagte die alte Kirsche abweisend.

„Wenn du es besser erklären kannst, dann bitte!", zischte die Drillingskirschen, die das Dazwischengeblubbere von der alten Kirsche auch langsam auf den Wecker ging.

Péar setzte fort:"Jetzt erkläre ich euch die BEFRUCHTUNG! Wenn so einige männliche Pollenkörner oben an der Narbe hängen geblieben sind, kann der Kampf beginnen."

„Worum kämpfen sie denn?", fragten fünf kleine Kirschenkinder.

„Sie kämpfen um das weibliche Geschlecht der Pflanze, die Eizelle.", antwortete er. „Um dort hin zu gelangen, müssen sie sich erst den Weg freimachen. Sie kommen durch den Pollenschlauch der Eizelle immer näher. Der schnellste gewinnt! Haha, sie müssen dann nur noch durch die Samenanlage, die die Eizelle ja beschützt, zur Eizelle. Dort angekommen verschmelzen sie ineinander und eine winziges Kirschpflänzchen entsteht. Dies heißt Befruchtung, die Blätter fallen ab und um den Kirschkern bildet sich Fruchtfleisch. Daraus seit dann ihr entstanden. Kommt dann zum Beispiel ein Vogel oder ein Mensch, isst die Kirsche und scheidet oder spuckt den Kern wieder aus und landet der Kern dann auf einer Weise oder auf einem Feld, oder sonst wo, wo Erde ist, dann kann der Kern mit etwas Sonne und Regen aufbrechen und ein neuer Baum wachsen."

Das heißt ja, das ich aus einer Kirsche und die aus einer Blume gewachsen sind!", sagte Lucky Lou aufgeregt.

„Jupp.", machte der Vogel und grinste.

„Phantastisch!", schrie Lucky Lou und allle anderen klatschten. Selbst die alte Kirsche hatte sich wieder eigekriegt und jubelte wie verrückt.

An diesen Tag hatten alle etwas gelernt und wünschten sich, sie würden heute von jemand abgepflückt. Und wer weiß, ob an diesem Tag noch ein paar neue Leben entstehen..........!

 

Ende

 

Estelle Zeggel

Klasse 7 b